Freitag, 16. April 2021

Rezension "Weit wie das Meer"



Titel: Weit wie das Meer 

Autor: Nicholas Sparks

Preis: 10,00€

Seiten: 316

Verlag: Heyne 

ISBN: 9-783453-212510

Erscheinungsdatum: 1. April 1998

(fun) fact: Es gibt auch einen Film dazu :)




Klappentext: Die Journalistin Theresa findet am Strand eine Flaschenpost, in der ein bewegender Liebesbrief steckt. Nachdem sie das erschütterende Dokument veröffentlicht hat, erhält sie von Lesern weitere Briefe, die offenbar vom selben Autor stammen. Wer ist dieser Mann? Theresa macht sich auf die Suche und lernt Garrett kennen, der ihr Leben für immer verändern wird ... 

Meine Meinung: 

okay, buckle up. Ich möchte nicht gemein sein, aber das Buch war wirklich nicht gut, meiner Meinung nach. Den Schreilstil empfand ich oftmals als zu übertrieben, zu gekünstelt. Ich musste teilweise lachen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass irgendjemand so denkt oder spricht. "Sie haßte David nicht für das, was er getan hatte, aber ihre Achtung vor ihm war erschüttert. Ehebruch, egal ob nur ein kurzer Seitensprug oder eine dauerhafte Affäre, war etwas, womit sie nicht leben konnte." Das ist so gekünstelt und übertrieben dramatisch, red doch einfach normal? 

Mir ist das Ganze zu dramatisch und ausfallend geschrieben und es erweckt in mir den Eindruck, dass Theresa ein bisschen selbstbezogen ist und sich für etwas total Besonderes hält, was sie für mich etwas unsympathisch macht. Das kam bei mir auch oft rüber, weil, vor allem am Anfang, gefühlt ständig erwähnt wurde, wie hübsch sie doch sei. Und das TROTZ ihren 36 und einem Kind. Yeah, bit too much for my taste tbh´: "Nicht, daß sie eine unattrkative Frau gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, das jedenfalls wurde ihr oft bestätigt."

Damit kommen wir auch zu Theresa selbst. Ich mag sie nicht wirklich. Wie gesagt, empfand ich sie als selbstbezogen und sich selbst super toll findend, gleichzeitig aber auch als jemand, der sich selbst bemitleidet. Klar, eine Scheidung und vor allem Ehebruch ist nichts Leichtes, aber sie macht teilweise eine kleine Märtyrerin aus sich und ihrer Situation. Damals konnte sie nichts ändern, aber sie kann ihr Leben selbst weiterleben, wie sie es möchte. Dann kommen wir zu dem Brief, wow, einfach wow. I hated it. So much. Wieso hat sie das Gefühl, dass dieser Brief nur für sie bestimmt war und verliebt sich in Garrett, weil er romantische Briefe schreibt? I don't get it. Und dann macht sie sich stalkerhaft auf die Suche nach ihm, weil sie das, was er für Catherine empfunden hat, gerne für sich hätte? Like what? Vollkommen egal dabei ist natürlich, dass er das vielleicht nicht möchte oder bereit ist und es einfach creepy ist, jemanden so gezielt zu suchen über die Kontakte der Zeitschrift. No, just no. Hätte das ein Typ gemacht, wäre es ein Creep, 100%. Das einzige Positive, das ich an Theresa fand, war ihr Umgang mit ihrem Sohn, Kevin. Kevin ist cool, richtig gutes Kind und man merkt, dass sie ihn liebt und das Betse für ihn will. Aber dann, oh ja, DANN; nimmt sie ihn für ein Wochenende mit zu Garrett, nachdem sie eine Woche mit dem verbracht hat. Wie viele Mütter machen das? Aber ich hab ja vergessen, dass die beiden FüReInAnDeR bEsTiMmT sind. 

Kommen wir zu Garrett, love him. Ohne ihn und seinen Vater hätte ich das Buch nicht einmal weitergelesen. Garrett ist heartbroken wegen Catherine. Sehr verständluch, da er sie sehr geliebt hat und manche trauern ja länger, als andere. Außerdem ist der Tod "nur" drei Jahre her! Ihn mochte ich gerne was mich jedoch wieder gestört hat, ist, das hier: Er hat sich seit dem Tod von Catherine nicht auf andere Frauen eingelassen, geschweige denn für sich interessiert. Nicht mal angeguckt oder wirklich ernsthaft darüber nachgedacht. Aber dann kommt Theresa und es funkt so heftig zwischen den beiden, dass er sie erst mal mit aufs Boot nimmt, was er nie mit anderen macht, dann lädt er sie zu sich ein, etc. etc. Die restliche Zeit sind sie natürlich unzertrennlich weil #truelove. Nee, hated it. Absolutely. Klar, es kann passieren. Aber wie wahrscheinlich ist das bei ZWEI Menschen, die eigentlich nicht wirklich bereit sind für was Neues? Sehr unwahrscheinlich, aber Theresa ist doch SO SCHÖN! URrrrgh. Nee, danke. 

Außerdem, ein weiteres Problem das ich hatte, ist Theresa so ungeduldig und sie denkt nur an sich. Garrett hatte seine Frau verloren und die ganze Zeit so stark getrauert, dass er nicht mal darüber nachgedacht hat, eine neue Frau fürs Leben zu finden. Aber dann findet Theresa den Brief und will ihn haben, also muss alles gut sein. Er darf nicht zögern, sich keine Gedanken machen oder sich schlecht fühlen wegen seiner Frau und eigentlich ist Theresa alles zu viel. Ich hab richtig das Gefühl, dass Theresa die Art von Frau ist, die auf alles eifersüchtig ist und wollen würde, dass Garrett alles wegwirft von Catherine und nur an sie denkt. Ich meine, die Frau ist tot, lass ihm Zeit. Trauer ist so unterschiedlich und nur, weil man sich vielleicht mal schlecht fühlt oder an den ehemaligen Partner denkt, heißt es ja nicht, dass man den anderen nicht mag. Und vielleicht war er wirklich nicht bereit oder komplett über Catherine hinweg, aber muss er das? Laut Theresa, klar. Unsympathisch hoch zehn.

In der Mitte des Buches wurde es ein wenig besser. Ich hab versucht, die ganzen Dinge und unrealistischen Szenarios auszublenden und ich mochte Garrett, deswegen konnte ich es besser ertragen. Trotzdem hat es mir nicht wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich wollte es so oft abbrechen, besonders am Anfang. Ich glaube auch nicht, dass ich das Buch noch einmal lesen werde, sondern werde es lieber in einen Bücherschrank geben, damit es jemand anders eventuell genießen kann. 

Deswegen gebe ich dem Buch auch 2 von 5 Herzen, hätte ich es abgebrochen, dann hätte es weniger gegeben, aber Garrett hat das BUch ein wenig gerettet. 

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